Dies sind nicht automatische Polaroid Kameras mit manuell
einzustellender Belichtung. Sie haben viel lichtstärkere Optiken. Sie
waren seinerzeit nur wenig teurer (30$) als die Spitzenmodelle der
automatischen Kameras. Bis 2007, dem Ende des Packfilms, waren diese Modelle sehr gesucht und die
Preise hatten unvernünftige Regionen erreicht, sind aber seitdem deutlich gefallen. Sie bleiben aber relativ teuer.
Das Film-Gehäuse
basiert auf dem Modell 100, ein Ganzmetallgehäuse, ohne das
Batteriefach. Dies sind die haupsächlichen technischen Daten der
originalen 195 und 180 Kameras:
- Linse: 114mm, f/3.8 4-Elemente Tominon, f/4.5 für die 180 - Verschluß: Seikosha Zentralverschluß, 1 - 1/500 sec - Blitz: M und X Sync. - Eingebauter Selbstauslöser ("V" Stellung am Sync-Hebel) - Manuelle Belichtung. (entweder konventionelle Verschluß-/Blendeneinstellung oder über EV System) - Sucher mit getrenntem Fenster für Entfernungsmesser (wie Modell 100), Zeiss 1-Fenster-Sucher für die 180
- Eingebaute mechanische Uhr für Entwicklungszeit, keine für die 180
Meine Polaroid 195 ist ein Sondermodell, von Polaroid für einen bekannten
amerikanischen Photographen gebaut, speziell auf dessen Bedürfnisse
zugeschnitten. Er wollte das Beste aus allen Modellen. Sie ist viel
benutzt worden. Ich habe sie seinem Sohn für wenig Geld abgekauft. Die
Änderungen sind:
- Auf einem 360er Gehäuse aufgebaut mit seinem electronischen Timer und dem - Zeiss 1-Fenster-Sucher - Hot-Shoe anstatt des spezielen 360er Blitzschuhs, ein sehr praktisches Zubehör.
Einige Fotos (das 180er Modell am Ende der Seite):
Die Polaroid 195 "Sondermodell"
Front
Rechte Seite
Rückseite
Linke Seite
Unterseite mit Stativ-Anschluß
Oberseite
Geschlossen
Zusammengeklappt mit anhängendem Deckel.
Und nun ein paar Fotos vom Modell 180:
Die Front.
Die Front.
Rückseite ohne Timer.
Sucher mit großem Einblick, selten zu finden.
Von vorn sieht er wie der normale sucher aus..
Die 180 war die erste manuelle Packfilmkamera, die sich an
professionelle Fotografen richtete. Ich habe Zweifel an den
Produktionsdaten im Internet, die mit 1965 bis 1969 für die 180 und
1974 bis 1976 für die 195 angegeben werden. Für die 180 könnten sie
korrekt sein. Es macht Sinn, dass sie den teureren Zeiss-Sucher für ein
neues Profimodell kauften und dann beschlossen, ihn in die anderen
Spitzenmodelle ab 1969 einzubauen. Aber ich bezweifle eine
Produktionslücke zwischen 1969 und 1974. Wenn man sich die Angebote aus
zweiter Hand ansieht, scheint es mehr 195er Modelle als 180er zu geben.
Also könnte der 195er schon 1969 auf dem Markt gewesen sein. 1969 ist
das Datum der in den Kameras eingebauten Timer, elektronisch wie
mechanisch. Da die 195 keine Batterie benötigt, macht es Sinn, den
mechanischen Timer zu wählen. Warum man sich für den weniger
komfortablen 2-Fenster Polaroid-Sucher entschieden hat, weiß ich nicht,
vielleicht wollte man den Preis von $200 nicht überschreiten.
Es gab ein schwer zu findendes 185er Modell, das nur an Freunde und
Geschäftspartner von Dr. Land vergeben wurde. Es verfügte über einen
eingebauten gekoppelten CdS-Belichtungsmesser, Typ Zentrumsnadel. Die
Belichtungsmessernadel ist in einem Fenster auf der Rückseite der
Objektivplatte sichtbar und kann vom Sucher aus abgelesen werden. Es
wird gesagt, dass sie ein f/5.6 Mamiya Sekor Objektiv hatte, vielleicht
127mm, aber ich habe nie eine 185 gesehen.
Polaroid Japan stellte im Jahr 2000 ein weiteres 185er Modell her, die
NPC 185. Diese Kamera hat wenig mit den anderen Polaroid-Kameras
gemeinsam. Es wurde eine Anzahl von 2000 Stück hergestellt. Und es gab
ein nicht-amerikanisches 190er Modell, ähnlich wie die 180 und 195.
Diejenigen, die ich gesehen habe, haben das lichtstärkere f/3.8
Objektiv der 195, aber alle hatten einen Zeiss-Sucher und einen
elektronischen Timer.